Trockenbau oder Mauern: Vor- und Nachteile im Überblick
Erfahre, welcher Baustil zu deinem Projekt passt: Schneller Trockenbau oder stabiler Massivbau? Entdecke die Vor- und Nachteile für erfolgreiches Bauen!
Trockenbau oder Mauern
Ob beim Bauen eher auf Trockenbau oder Massivbau gesetzt werden soll, lässt sich nicht so pauschal beantworten. Wie so oft ist es eine Frage des Vorhabens, denn die einzelnen Umsetzungsmöglichkeiten bieten verschiedenste Vor- und Nachteile. Diese Unterschiede schauen wir uns gemeinsam an.
Unterschied zwischen Trockenbau und Massivbau
Der Hauptunterschied zwischen Trockenbau und traditionellem Massivbau liegt in den verwendeten Materialien und der Bauweise. Beim Trockenbau kommen leichtere Materialien wie Gipskartonplatten, Holz und Metallprofile zum Einsatz. Diese werden vor Ort montiert und ermöglichen schnelle Anpassungen. Im traditionellen Massivbau hingegen werden schwerere Materialien wie Beton, Ziegelsteine und Stahlbeton verwendet. Diese werden vor Ort gegossen oder gemauert, was mehr Zeit in Anspruch nimmt.
Trockenbau und Massivbau Vor- und Nachteile
Trockenbau:
Beginnen wir mit dem Trockenbau. Dieser Ansatz hat einige beeindruckende Vorteile. Erstens geht der Bauprozess schneller vonstatten. Du wirst feststellen, dass du viel Zeit sparst, da die vorgefertigten Bauelemente einfach zusammengefügt werden können. Außerdem erlaubt der Trockenbau eine hohe Flexibilität bei der Raumgestaltung. Wenn du später Änderungen vornehmen möchtest, wie zum Beispiel das Hinzufügen von Elektrik oder das Versetzen von Wänden, ist dies viel einfacher umzusetzen. Auch die geringere Baufeuchte ist ein Pluspunkt, da du dir weniger Gedanken über Feuchtigkeitsprobleme machen musst.
Die Arbeit mit Gipskartonplatten ermöglicht dir viel Gestaltungsspielraum und bringt einige Vorteile mit sich, im Vergleich zu der Arbeit mit feuchten Baustoffen wie Mörtel.
Aber natürlich gibt es auch einige Nachteile. Die Stabilität von Trockenbaukonstruktionen ist im Vergleich zu Massivbau etwas geringer. Sie sind weniger widerstandsfähig gegenüber Feuer, Lärm und extremen Wetterbedingungen. Auch die Tragfähigkeit ist begrenzt, was bedeutet, dass schwere Lasten möglicherweise nicht so gut getragen werden können. Und denk daran, dass Trockenbau vor allem für den Innenbereich geeignet ist. Im Außenbereich oder für große Gebäude ist er weniger empfehlenswert.
Massivbau:
Beim traditionellen Massivbau stehen Stabilität und Robustheit im Vordergrund. Massivbaukonstruktionen sind widerstandsfähiger gegen Feuer, Lärm und Wetter. Sie sind perfekt für tragende Strukturen geeignet und eignen sich auch gut für Außenwände. Langfristig betrachtet sind Massivbauwerke oft langlebiger und erfordern weniger Wartung.
Allerdings hat der Massivbau auch seine Nachteile. Der Bauprozess dauert länger, da Beton und Mörtel Zeit zum Aushärten benötigen. Du musst also Geduld mitbringen. Auch die Flexibilität ist geringer. Änderungen im Nachhinein gestalten sich schwieriger und kostenintensiver. Du solltest dir also im Vorfeld genaustens überlegen, wie du dein Haus gestaltet haben möchtest. Die höheren Kosten sind ebenfalls ein Faktor, da Massivbau mehr Materialien, Zeit und Fachkräfte erfordert, was sich auf die Gesamtkosten deines Projekts auswirkt. Zudem ist die Baufeuchte höher, da nasse Baustoffe verwendet werden, was zu Feuchtigkeitsproblemen führen kann.
Die Kosten von Trockenbau und Massivbau im Vergleich
Bezüglich der Kosten solltest du bedenken, dass Trockenbau in der Regel kostengünstiger ist. Der Bauprozess geht schneller vonstatten, weniger Fachkräfte werden benötigt und die Materialien sind leichter und günstiger. Um dich für Arbeiten im Innenausbau gut auszustatten bietet dir unser Shop eine große Auswahl an Werkzeugen wie Kellen und Spachteln.
Beim Massivbau hingegen können die Kosten wie bereits erwähnt aufgrund des längeren Bauprozesses, der benötigten Fachkräfte, der schweren Materialien und der dafür benötigten Maschinen und Geräten deutlich höher ausfallen.
Vorab die Info: Kosten können von unseren Angaben abweichen und sollten eher als Orientierungshilfe gesehen werden.
Kosten für Trockenbau
Für eine Trockenbauwand fallen zwischen 40-80€/m² an Kosten an. Hier sind Material- und Arbeitskosten zusammengelegt. Führst du dein Projekt selbst aus sind die Kosten deutlich geringer.
Angenommen du möchtest ein Zimmer aufteilen dann ergeben sich folgende Kosten:
Die Kosten für eine Gipskartonplatte liegen bei 3-5€/m². Rigipsplatten mit integrierter Schall- und Wärmedämmung liegen bei 7-9€/m². Bedenke, dass du hier eine 4-fache Menge brauchst. Auf jede Seite des Ständerwerks kommen je zwei Schichten an Rigipsplatten.
Das Ständerwerk liegt bei Metallprofilen zwischen 2 und 5€/m², bei Konstruktionen aus Holz bei ungefähr 3-6€/m². Für separates Dämmmaterial fallen nochmals zusätzliche Kosten an. Auch hier kommt es darauf an, welches Material du verwendest. Für einfache Glasfaserwolle liegen die Preise bei ca. 5€/m². Holzwolle hingegen liegt bei ca. 80€/m².
Falls du für den Innenausbau einen Handwerker hinzuziehst, liegen die Handwerkerkosten bei ca. 65 €/m². Wobei diese Kosten regional sehr unterschiedlich ausfallen können.
Massivbau Kosten
Die Kosten für Massivbauweise sind stark unterschiedlich. Hier spielen viele verschiedene Faktoren eine Rolle. Die gewählten Baumaterialien, die regionalen Baukosten, auch abhängig von dem Stundenlohn der Handwerksbetriebe, als auch die individuellen Anforderungen und Besonderheiten am Bauort.
Als grobe Orientierung können Kosten von 800 – 1.800€/m² veranschlagt werden. Für unser Rechenbeispiel unseres 20m² Zimmers nehmen wir den Mittelwert von 1.300€/m² und liegen dann bei Gesamtkosten von 26.000€. Beim Massivbau fallen demnach mehr Kosten an, wie beim Trockenbau.
Besonderheiten im Trockenbau
Beim Trockenbau sind Genauigkeit und Präzision bei der Montage der Bauelemente entscheidend. Eine unsachgemäße Installation kann zu unebenen Wänden und unschönen Oberflächen führen. Beim traditionellen Massivbau sind die richtige Mischung und Anwendung von Beton oder Mörtel wichtig, um eine stabile Struktur zu gewährleisten.
Abgehängte Decken
Eine weitere Besonderheit bei Trockenbauten ist die Möglichkeit für abgehängte Decken. Dies kann nicht nur den Raum optisch aufwerten, sondern spielt auch eine Rolle in Bezug auf die Wärmeverteilung im Raum. Bei Altbauten sind häufig hohe Decken bis zu 4 m vorhanden. Dadurch verbraucht der Raum entsprechend Heizenergie, da er länger braucht zum Erwärmen. Durch eine abgehängte Trockenbaudecke kann dem entgegengewirkt werden. Die Heizkosten können so gesenkt werden.
In unserem Trockenbau-Sortiment bieten wir dir eine Reihe von Produkten, um eine fachgerechte Deckenabhängung durchzuführen. Vom einfachen Abhängedraht, über Kreuzverbinder bis hin zu Direktabhängern wirst du in unserem Sortiment fündig.
Wenn du mehr über das Thema Deckenabhängung erfahren möchtest, schaue gerne in unserem passenden Ratgeber rein.
Trockenbau oder Massivbau?
In der Entscheidung zwischen Trockenbau und traditionellem Massivbau spielen Zeit, Kosten, Flexibilität und Stabilität eine Rolle. Beide Ansätze haben ihre Vor- und Nachteile, abhängig von deinem Projekt und deinen Prioritäten. Trockenbau eignet sich eher für Innenräume bei Wänden ohne stützende Funktion.
Massivbau hingegen eignet sich für langlebige, widerstandsfähige Bauten.
Mit diesen Informationen kannst du eine fundierte Entscheidung treffen und dein Bauprojekt erfolgreich in Angriff nehmen. Wenn du selbst eine Trockenbauweise bevorzugst und nicht weißt, welches Werkzeug du dafür verwenden sollst, dann schau gerne hier rein.
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Autor
Christoph
Aufmacherbild
iStock, anatoliy_gleb